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Manga prophezeit Katastrophe in Japan und schürt Angst vor dem "Big One"

Autor : Charlotte Aktualisieren : Nov 06,2025

People observe a moment of silence marking 14 years since the 2011 earthquake, tsunami and nuclear disaster

Teilnehmer beten während einer Schweigeminute zu Ehren der Opfer am 14. Jahrestag der Dreifachkatastrophe in Japan von 2011. Foto von STR/JIJI PRESS/AFP via Getty Images.

In den letzten Wochen hat ein bisher unbekannter Manga mit dem Titel „Die Zukunft, die ich sah“ (Watashi ga Mita Mirai) in Japan und international unvergleichliche Aufmerksamkeit erregt. Der Anspruch der Autorin Ryo Tatsuki, dass im Juli 2025 eine große Naturkatastrophe Japan heimsuchen werde, hat Berichten zufolge einige Reisende veranlasst, ihre Sommerreisen abzusagen, was eine breite Diskussion auf japanischen Social-Media-Plattformen ausgelöst hat. Dieses Phänomen wirft Fragen auf, warum Tatsukis Vorhersagen bei einem bestimmten Publikum Anklang finden und wie ein bevorstehender Horrorfilm in die wachsenden Spekulationen verwickelt wurde.

Die kontroverse Geschichte des Mangas

Ursprünglich 1999 veröffentlicht, präsentiert „Die Zukunft, die ich sah“ Tatsuki als eine Figur, die prophetische Visionen dokumentiert, die aus Traumtagebüchern stammen, die sie seit 1985 führt. Das Originalcover zeigt prominent eine Illustration, die Tatsukis Avatar mit einem verdeckten Auge zeigt, umgeben von Postkarten, die verschiedene Vorhersagen referenzieren – einschließlich einer, die explizit „März 2011: Eine Große Katastrophe“ angibt. Nach dem verheerenden Tōhoku-Erdbeben und Tsunami, die Japan genau in jenem Monat trafen, erlangte der vergriffene Manga erneute Aufmerksamkeit, wobei Exemplare auf dem Zweitmarkt zu Höchstpreisen verkauft wurden.

Die Vorhersage für 2025 taucht auf

Die überarbeitete „Komplettausgabe“ von 2021 führte Tatsukis jüngste Vorahnung ein: eine noch größere Naturkatastrophe, die Japan im Juli 2025 treffen soll, mit angeblichen Tsunami-Wellen, die dreimal höher als die der Katastrophe von 2011 seien. Angesichts der akkuraten Vorhersage der Autorin für März 2011 verbreitete sich diese neue Warnung schnell in japanischen sozialen Netzwerken.

Auswirkungen auf den Tourismus

Mehrere Berichte deuten darauf hin, dass Tatsukis Vorhersage Reisepläne beeinflusst hat, insbesondere bei Hongkong-Touristen, für die übersetzte Versionen verfügbar sind. Bemerkenswerte Änderungen sind die Einstellung der dreiwöchentlichen Flüge von Hong Kong Airlines nach Sendai sowie die Reduzierung der Verbindungen von Greater Bay Airlines nach Sendai und Tokushima von Mai bis Oktober, was auf eine Nachfragesenkung möglicherweise im Zusammenhang mit Katastrophenängsten und wirtschaftlichen Sorgen zurückgeführt wird. Gouverneur Yoshihiro Murai aus Miyagi hat diese Vorhersagen öffentlich als wissenschaftlich unbegründet kritisiert.

Medienrummel und die Millionengrenze

Die erneute Prüfung hat die „Komplettausgabe“ von „Die Zukunft, die ich sah“ bis zum 23. Mai über eine Million verkaufter Exemplare getrieben. Dieser Anstieg fällt mit der Kinopremiere des Horrorfilms „5. Juli 2025, 4:18 Uhr“ am 27. Juni zusammen, der Tatsukis Erdbebenvorhersage in seine Handlung einbettet. Der Verlag Asuka Shinsha hat klargestellt, dass Tatsuki nie konkrete Daten für eine Katastrophe genannt habe, die mit dem Filmtitel übereinstimmen, und die Öffentlichkeit aufgefordert, Fehlinformationen zu vermeiden.

Wissenschaftlicher Kontext vs. Spekulation

Obwohl Japan legitimen seismischen Risiken ausgesetzt ist – einschließlich einer 70-80%igen Wahrscheinlichkeit für ein Mega-Erdbeben im Nankai-Graben innerhalb der nächsten 30 Jahre – betonen Wissenschaftler, dass eine Erdbebenvorhersage unmöglich bleibt. Die Japanische Meteorologische Agentur bezeichnet exakte Vorhersagen ausdrücklich als Hoaxes. Tatsuki selbst räumt ein, dass ihre Vorhersage für März 2011 zufällig gewesen sein könnte, und rät der Öffentlichkeit, Expertenmeinungen über ihre Visionen zu stellen.