Verfallen DVDs mit der Zeit?
Wenn Sie über die Jahre eine DVD-Sammlung angelegt haben, könnten aktuelle Berichte über Disk-Degradation Sie an der Langlebigkeit Ihrer wertvollen Filme zweifeln lassen.
Viele Sammler kennen das Konzept des "DVD-Rottens", auch wenn sie den Begriff nie gehört haben. Dieses Phänomen betrifft alle optischen Medienformate – von LaserDiscs über CDs bis hin zu Videospiel-Discs – aufgrund chemischer Zersetzung über die Zeit. Im schlimmsten Fall macht das Disk-Rotten Medien vollständig unlesbar.
Obwohl das Auftreten von Disk-Rotten oft zufällig erscheint, haben sich bestimmte Produktionsprobleme als wiederkehrende Ursachen herauskristallisiert. Besonders auffällig: Warner Bros. DVDs, die zwischen 2006 und 2009 hergestellt wurden, zeigen regelmäßige Defekte.
Das Problem erlangte breite Aufmerksamkeit durch JoBlos Chris Bumbray, der Wiedergabefehler mit WBs Bogart- und Flynn-Boxsets erlebte. Der Physical-Media-Experte Spencer Draper (alias Damn Fool Idealistic Crusader) dokumentierte das Problem ausführlich in seiner YouTube-Analyse von 2021 und verwies auf frühe Berichte von Mit-Sammlern.
Ursachenforschung: Ein fehlerhaftes Herstellungswerk
Drapers Untersuchungen ergaben, dass das Problem speziell von der inzwischen geschlossenen Cinram-Fabrik in Pennsylvania ausging. Sammler können betroffene Discs an Herstellungscodes auf dem Innenring identifizieren.
"Jede Disc kann chemisch degradieren", erklärt Draper, "was zu Wiedergabeproblemen führt – von kleinen Störungen bis zum Totalausfall."
Als leidenschaftlicher Sammler mit tausenden Filmen in verschiedenen Formaten besitzt Draper zahlreiche WB-Titel. Nachdem er von dem Problem erfuhr, überprüfte er akribisch seine gesamte Sammlung. "Ich führte Notfallkontrollen Disc für Disc durch", erzählte er mir.
Die Herausforderung liegt in der Unberechenbarkeit des DVD-Rottens. "Das Scannen von Discs garantiert nicht, dass sie rot-frei sind", bemerkt Draper. "Man muss jedes Hauptfeature, jeden Zusatzinhalt und jedes Menü abspielen – und die Erfahrungen anderer Sammler vergleichen."
Draper erhielt schließlich Ersatz von Warner Bros., obwohl der Prozess schwierig war (detailliert in seinem Folgevideo). WB ersetzte letztlich alle defekten Discs, die noch in Produktion waren.
Auf Anfrage von IGN gab Warner Bros. Home Entertainment folgende Stellungnahme ab:
"WBHE erkennt potenzielle Probleme bei bestimmten DVDs aus den Jahren 2006-2009 an und arbeitet seit fast einem Jahrzehnt mit Kunden an Ersatzlösungen. Kunden mit Problemen wenden sich bitte an [email protected]. Während einige Titel nicht mehr gedruckt werden, bieten wir Alternativen an, wenn Originalersatz nicht verfügbar ist."
Diese Erklärung erweitert den betroffenen Zeitraum auf 2009 – was Drapers Erkenntnisse bestätigt.
Überprüfung Ihrer Sammlung: Warnzeichen
Besorgte Sammler sollten zunächst die Copyright-Daten (2006-2009) prüfen. Für Discs in diesem Zeitraum: Untersuchen Sie den Innenring auf Herstellungscodes. "Achten Sie auf 'IFPI'-Markierungen", rät Draper.

Diese feinen Markierungen erfordern Vergrößerung. Schnellüberprüfung: In Mexiko hergestellte Discs (auf Hüllen als "Disc Made in Mexico" gekennzeichnet) stammen nicht aus dem Problemwerk.
Für gründliche Kontrollen empfiehlt Draper: "Spielen Sie Discs mit hoher Geschwindigkeit durch alle Inhalte – inklusive Extras. Mühsam, aber effektiv."
Draper führt eine umfassende Liste betroffener Titel, die für Sammler und potenzielle Käufer gleichermaßen wertvoll ist. Bedauerlicherweise existieren einige Titel – wie HBOs Tales from the Crypt-Sammlungen – nur in diesen problematischen Ausgaben.
Die Willkür quält Sammler – funktionierende Discs können unerwartet versagen. Anders als LaserDiscs, die sich typischerweise stabilisieren, können WBs defekte DVDs plötzlich degradieren.
Wie lange sollten DVDs halten?
Glücklicherweise bleibt weit verbreitetes DVD-Rotten trotz des Alters des Formats selten. Sony schätzt, dass bei ordnungsgemäßer Lagerung eine Lebensdauer von 30-100 Jahren möglich ist.

Draper bestätigt: "Meine WB-DVDs von 1997 sind nach wie vor einwandfrei. Die frühen Herstellungsstandards waren ausgezeichnet."
Blu-rays zeigen minimale Rot-Probleme außer isolierten Fällen – hauptsächlich in Frankreich hergestellte Discs. (HD-DVDs hingegen sind nahezu flächendeckend ausgefallen.)
Criterion ging Blu-ray-Rotten zuvor durch transparente Kommunikation und Ersatzlieferungen an – ein Vorbild, das Draper sich für WB wünscht.
Während WB Ersatz anbietet ([email protected]), variieren die Bearbeitungszeiten erheblich. Einige Sammler haben Schwierigkeiten, den Besitz von zehn Jahre alten Käufen nachzuweisen.
Das Problem unterstreicht die ironische Verwundbarkeit physischer Medien. Obwohl Streaming-Plattformen Inhalte unvorhersehbar entfernen, erinnert uns defekte Herstellung daran, dass auch Regale keine Garantie für Beständigkeit bieten.
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